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NS-Opfer sammeln

Ehemalige polnische Zwangsarbeiter veranstalten aus Protest eine Kollekte für die eigene Entschädigung

WARSCHAU ap/afp ■ Mehrere Dutzend NS-Opfer haben am Dienstag im Jüdischen Theater von Warschau Geld für die Entschädigung ehemaliger Zwangsarbeiter gesammelt. Mit der Aktion, bei der 400 Zloty (gut 200 Mark) eingingen, wollen sie gegen die schleppende Entschädigung durch die Stiftungsinitiative der deutschen Wirtschaft protestieren. „Wir, die Überlebenden der Gettos, Todes- und Arbeitslager und der Fabrikbaracken, haben uns versammelt, um die arme deutsche Industrie mit Beiträgen für die Entschädigung der Nazi-Opfer zu unterstützen“, sagte Ludwik Krasucki, Sekretär des Verbands der Juden, Veteranen und Opfer des Zweiten Weltkriegs. Er warf der deutschen Industrie vor, auf Zeit zu spielen. „Wir tun dies, um sie zu beschämen“, sagte er zu der Aktion.

Erst am Freitag hatten Vertreter ehemaliger NS-Zwangsarbeiter aus verschiedenen Ländern Protestbriefe an die Bundesregierung geschrieben. Darin beklagten sie die Verspätungen bei der NS-Entschädigung.

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