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www.bs-atlas.de begut-achtet für alle

■ Online-Dienst bietet Entscheidungshilfen und Einschätzungen für Lern-Software an

Gerhard Schröder wird sich über soviel Bildungseifer freuen. Kürzlich wurde der „Bildungssoftwareatlas“ vorgestellt, der als Internet-Angebot Auskunft über Software zu verschiedenen Lerngebieten geben will. Von Kindergarten und Schule über Weiterbildung bis zu Nachhilfe umfasse der Atlas das aktuelle Angebot von Software-Produkten für jede Lernsituation, das abgefragt werden könnte, so die Werbung.

Auf der grau-blauen Web-Seite bewahrheitet sich erstmal, was IfB-Vertreter Andreas Baer angekündigt hat: „Wir wollen nicht nur den Vormittagsmarkt (sprich:Kindergarten und Schule) sondern auch den Nachtmittagsmarkt (alles was nach Schule kommt) bedienen.“ Deshalb muss minimalistischer Schick her, Text, der zu klein gedruckt ist, und buttons, die man nur mit ruhiger Hand anzuklicken schafft. Nach dieser Hürde bietet der Dienst eine Palette von Themen und Produkten, die nicht unbedingt billig daherkommen. Vielleicht sind die Preise deshalb konsequent in Euro aufgeführt. Klever ist allerdings die Gliederung nach Gebieten wie Lernort (also Schule, Uni oder Fortbildung), Alter, Fachgebiet und Berufsfeld. Auch nach technischen Voraussetzungen kann der Kunde auswählen. Die Kategorie teilt sich in Betriebssystem (Soll die Software zum Beispiel Windows 2000 kompatibel sein?) und Datenträger, also die Entscheidung, die CD-Rom oder doch besser die DVD zu bestellen.

Der kostenlose Onlinedienst ist Kind des Berliner Instituts für Bildung in der Informationsgesellschaft (IBI) und des Instituts für Bildungsmedien (IfB) in Frankfurt am Main, die sich mit diesem Projekt zum Ziel gesetzt haben, nicht nur Marktüberblick zu verschaffen, sondern die Produkte auch zu „kommentieren und klassifizieren“. So werden auch keine Noten für die Güte der Angebote verteilt, sondern „Leistungsmerkmale beschrieben“. Aus welchen Kategorien letztere sich allerdings zusammensetzen, bleibt im Dunkeln. Das „Institut für Bildung in der Informationsgesellschaft“(IBI) beobachtet und analysiert den MArkt der bildungsrelevanten Informations- und Kommunikationstechnologien und erforscht interdisziplinär deren Nutzen für alle Sektoren des Bildungswesens. Das „Institut für Bildungsmedien“ (IFB) will über Nutzen und Einsatzmöglichkeiten von Bildungssoftware informieren.

Das Projekt Software-Atlas finanziert sich über die Gebühren, die Unternehmen zahlen, um sich für die Listung zu qualifizieren. Aufgenommen wird allerdings nur, wer den IBI-Gutachtern standhält und „wirkliche“ Bildungsprodukte vertreibt. „Spiele werden per se nicht aufgenommen“, erläutert Andreas Baer. Und auch komplette Systemprodukte wie Windows nicht: „Microsoft hätte damit bei uns keine Chance“. In den Bildungsatlas können Interessierte unter www.bs-atlas.de einsteigen.

juka

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