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Werder Bremen ■ Wink mit dem Pfosten

Ob es ganz bremisch die „Nacht der Jugend“ zur Erinnerung an die Judenpogrome der Nazis ist, oder die bundesweite Kampagne des DFB gegen Ausländerfeindlichkeit: Werder Bremen bezieht bei gesellschaftspolitischen Debatten, die nicht die Gefahr des Allzu-Brisanten bergen, Position. Der Verein feilt damit an seinem Image, nimmt aber auch seine Rolle als Mit-Meinungsmacher wahr.

Man fragt sich, warum Werder Bremen (und natürlich all die anderen Fußballvereine) in diesem Sinne nicht längst mit gutem Beispiel vorangegangen ist und sich am Fonds der deutschen Wirtschaft zur Entschädigung von Zwangsarbeitern beteiligt. Die mehr als überfällige Geste gegenüber denen, die für Nazi-Deutschland zur Arbeit gezwungen wurden, ist weder teuer noch brisant – bestimmt kein Anlass für irgendjemanden, gegen den Verein zu polemisieren. Gerade jetzt, da die Stiftungsinitiative in ihrer Not die gleichen Spender zum zweiten Mal zu Zahlungen aufruft, könnte in Bremen von Werder das richtige Signal ausgesandt werden. Es würde der Vielzahl der Unternehmer, die sich in den Vip-Lounges und auf den Zuschauertribünen tummeln, um entweder Fußball zu gucken oder Geschäftskontakte zu pflegen, einen Wink mit dem Pfosten geben. Das wäre im übrigen ganz im Sinne der Politik der Bremer Handelskammer, die sich in dieser Frage lieber mit Samthandschuhen ausstattet denn mit der Brechstange. Vorbilder sind unaufdringlich, aber wirksam.

Elke Heyduck

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