piwik no script img

drei-d-eier: augen auf beim kauf

„D/D/D“ – ist nicht etwa das Kürzel für die beiden Deutschlands, denen sich jetzt noch ein drittes Deutschland anschließen möchte. Nein, „D/D/D“ ist ein Verbraucherschutz-Konzept, für das das Presse-Informationsbüro der Deutschen Geflügelwirtschaft mit einem eierfarbenen Faltblatt wirbt. „Augen auf beim Eierkauf“, heißt es da unter anderem, und weiter: „Längst nicht jedes anscheinend deutsche Ei stammt auch tatsächlich aus deutscher Erzeugung. Weder deutsch klingende Markennamen noch die Codenummer einer deutschen Packstelle garantieren nämlich ein Ei aus heimischer Produktion.“ Einem „Herkunftssicherungssystem“ wollen sie sich deshalb freiwillig unterwerfen – die deutschen Eiererzeuger. Damit sind nicht die Hennen gemeint, sondern „Brütereien, Aufzuchtbetriebe, Legehennenhalter und Betriebe zur Sortierung und Verpackung von Eiern (Packstellen)“. Dieses „Herkunftssicherungssystem“ – so eiert die PR-Abteilung jedenfalls – sehe vor, dass von „der unabhängigen ORGAINVENT Entwicklungs- und Koordinationsgesellschaft mbH beauftragte, neutrale Kontrollinstitute ...“ in einzelnen Betrieben „regelmäßig Systemkontrollen und Stichprobenkontrollen“ durchführen. Sollten dabei „Verstöße“ zu Tage kommen, so sollen diese „harte“ Strafen nach sich ziehen – wahrscheinlich werden die Delinquenten zu Rührei verarbeitet oder ins nichtdeutsche Gebiet ausgewiesen – dorthin, wo der Ei-Schrecken zu Hause ist. Denn wofür steht „D/D/D“? – Für „Küken in Deutschland geschlüpft, Henne in Deutschland aufgewachsen, Eier in Deutschland gelegt“. Und damit Sie, die Verbraucher, sofort erkennen, dass Sie sich für ein deutsch-nationales Ei entscheiden, ist das Drei-„D“-Signet fortan auf den Verpackungen – und die „Kennzeichnung D direkt auf der Eierschale“. Und wir dachten schon, direkt darunter.  BJÖRN BLASCHKE

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen