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Albanische Rebellen weiten Angriffe aus

Heftige Kämpfe im serbischen Grenzgebiet zu Kosovo und Makedonien. Djindjić für verkleinerte Sicherheitszone

SKOPJE/BERLIN dpa/afp ■ Mit neuen Angriffen albanischer Rebellen hat sich die Lage im Grenzgebiet von Makedonien und Südserbien weiter verschärft. In Nordmakedonien starb ein Polizist, als albanische Freischärler am Donnerstagabend einen Hilfskonvoi der Regierung bei Gosinci nahe der Grenze zum Kosovo angriffen. Das teilte das Innnenministerium mit. Erst gestern konnten alle Zivilisten aus der Kolonne befreit werden. In Südserbien, nahe der Sicherheitszone, wurde ein serbischer Polizist bei einem Angriff albanischer Rebellen getötet.

Laut Polizeiangaben versuchten die Freischärler, die vollständige Kontrolle über die nordmakedonischen Dörfer Brest und Malina zu gewinnen, nachdem sie zuvor aus ihrer Hochburg Tanusevci vertrieben worden waren. Aus Furcht vor weiteren Zusammenstößen flohen zahlreiche Frauen und Kinder aus Gosinci und den umliegenden Orten. Das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) im Kosovo stellt sich bereits auf eine Flüchtlingswelle größeren Ausmaßes ein.

Makedoniens Außenminister Srdjan Kerim forderte gestern bei einem Besuch in Brüssel, unverzüglich eine Pufferzone im Grenzgebiet zwischen Makedonien und dem Kosovo einzurichten, um die von albanischen Rebellen ausgehende Gewalt zu unterbinden.

Die Nato reagierte zögerlich, der stellvertretende Nato-Generalsekretär Sergio Balanzino kündigte jedoch „zusätzliche Maßnahmen“ gegen die „illegalen und ungerechten Angriffe“ im Grenzgebiet zum Kosovo an.

Der serbische Regierungschef Zoran Djindjić sagte nach einem Treffen mit Bundesaußenminister Joschka Fischer in Berlin, die Pufferzone im Grenzgebiet zwischen Kosovo und Südserbien müsse verkleinert werden. Überdies sei ein regionales Konzept der Sicherheit und Stabilität für die gesamte Region erforderlich.

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