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Buddhas gestürzt

Historische Standbilder in Afghanistan fallen trotz internationaler Proteste den Taliban zum Opfer

KABUL ap ■ Der Aufschrei der Weltöffentlichkeit hat die Zerstörung der monumentalen Buddha-Standbilder in Afghanistan nicht gestoppt. Internationale Hilfsorganisationen berichteten gestern unter Berufung auf Augenzeugen, im Bamian-Tal sei nichts mehr von den Statuen zu sehen, die vor mehr als 1.500 Jahren in den Fels gehauen wurden. In einer Resolution der UN-Vollversammlung wurde die Zerstörung als irreparabler Verlust für die Menschheit verurteilt.

Wer die Zerstörung jetzt noch verhindern wolle, komme zu spät, sagte ein Sprecher des obersten Taliban-Geistlichen. Dieser hatte die Zerstörung aller Statuen im Land angeordnet, weil die Skulpturen nicht mit dem Islam vereinbar seien. Besonders betroffen reagierte die Gemeinschaft der Buddhisten. Selbst die kommunistische Regierung von Laos, die sich sonst kaum zu ausländischen Vorgängen äußert, kritisierte gestern das Vorgehen der Taliban.

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