„Hair“ in Wien: So denkt Österreich

Mit einem durchwachsenen Echo reagierten Österreichs Zeitungen gestern auf die Premiere von „Hair“ am Samstag in Wien. Alle RezensentInnen des Musicals, das ab September im Bremer Musicaltheater gezeigt werden soll, stellten sich die Frage, ob das Flower-Power-Stück wiederzubeleben ist. Das Ergebnis: unentschieden.

Die Wiener „Presse“ hält die Aufführung nicht mal für schlecht, sah aber, „wie ,Hair' um den letzten Rest seines weltanschaulichen Impetus gebracht und von perfekt getrimmten Werbe-Industrie-Figuren akrobatisch niedergewalzt wird“. Die „Oberösterreichischen Nachrichten“, das „Neue Volksblatt“, die „Kleine Zeitung“ und der „Kurier“ halten dagegen. Ein „kollektives Abtanzen in Shopping-Mall-Kulisse“, eine durch Choreographie und Arrangements gute Inszenierung oder sogar das unvermeidliche „Kult-Stück“, das die Kassen klingeln lassen werde, sei da zu sehen. Andere mögen daran nicht glauben: Eine „Fendrich-Studio-Band“ sei da in einer „Turnsaal-Party“ am Werk, meint der „Standard“. Und die „Salzburger Nachrichten“ urteilen über das „ermüdende permanente Gehopse“: „,Irrtum', sprach der Igel und stieg von der Haarbürste.“ ck