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Athletik wird immer leichter

Die Hallen-WM der Leichtathleten in Lissabon zeigt, dass es am Nachwuchs fehlt

LISSABON dpa ■ Mit dem schwachen Abschneiden bei der Hallen-Weltmeisterschaft in Lissabon hat sich der schon bei den Olympischen Spielen in Sydney angedeutete Abwärtstrend der deutschen Leichtathletik fortgesetzt. Hinzu kamen die Diskussionen um die Startsperre für 3000-m-Läufer Jan Fitschen. „Die Rahmenbedingungen waren wahrlich nicht optimal. Jeden Tag gab es neue Hiobsbotschaften. Das verunsichert die Athleten natürlich“, warb Helmut Digel um Verständnis.

Der am 24. März auf dem Verbandstag in Wunsiedel aus dem Amt scheidende Präsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) weiß jedoch, wo die Probleme liegen. „Seit zwei Jahren weise ich darauf hin, dass wir uns in einem Generationswechsel befinden. Wir müssen schauen, dass möglichst viele Junioren den Sprung nach oben schaffen. Das ist die Aufgabe unserer Trainer“, umriss Digel das mittelfristige Ziel. „Für einen Lars Riedel, eine Astrid Kumbernuss oder auch eine Heike Drechsler wird es schwer, bei der WM in Edmonton eine Medaille zu gewinnen. Eine Bank, so wie früher, sind sie gewiss nicht mehr“, so Digel.

Bereits in Sydney hat sich angedeutet, dass die fetten Jahre der deutschen Leichtathletik zu Ende gehen. Einzelne Talente können nicht überdecken, „dass es uns an der Breite mangelt“ (Digel). Olympia sei ein klares Zeichen gewesen, „da haben uns Nils Schumann und Heike Drechsler gerettet“.

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