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wahlen in italien

Rutelli gegen Berlusconi

Am 13. Mai wählt Italien ein neues Parlament. Seit 1996 halten die Mitte-links-Parteien der Olivenbaum-Koalition die Mehrheit. Unter wechselnden Ministerpräsidenten (Romano Prodi, Massimo D'Alema, Giuliano Amato) bildeten sie insgesamt vier Regierungen.

Bei den Wahlen wird sich das Mitte-links- Bündnis – zu ihm gehören die Linksdemokraten, die in der Liste der Margerite zusammengeschlossenen Zentrumsparteien sowie die grün-sozialistische Sonnenblumen-Liste – mit dem Spitzenkandidaten Francesco Rutelli präsentieren. Dem 46-jährigen ehemaligen Bürgermeister Roms gelang es, sich als Kandidat gegen den scheidenden Ministerpräsidenten Amato durchzusetzen. Der telegene, kommunikationsfreudige Politiker ist Mitglied der demokratischen Partei, einer der Zentrumslisten, die sich in der Margeriten-Liste zusammengefunden haben. Er soll der bisher in den Umfragen vorn liegenden Rechtsallianz Silvio Berlusconis Paroli bieten.

Der Fernsehmagnat aus der Lombardei hat seine eigene Partei Forza Italia, die postfaschistische Alleanza Nazionale sowie zwei kleine christdemokratische Listen zusammengeschweißt. Deutlich gestiegen sind die Siegeschancen der Rechten vor allem, weil das Bündnis des Berlusconi-Blocks mit der rechtsradikalen Lega Nord im letzten Jahr neu aufgelegt wurde.

Da nach italienischem Wahlrecht drei Viertel der Mandate direkt in den Wahlkreisen vergeben werden, droht im Mai der gesamte Norden an die geeinte Rechte zu fallen.

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