: Verwagnert in alle Ewigkeit
Bausenator will sich der Stadt auch weiterhin nicht ersparen. 47 Millionen Mark sollen für Verkehrsinfrastruktur ausgegeben werden ■ Von Peter Ahrens
Am 2. Februar 1983 wurde ein neuer SPD-Bau- und Verkehrssenator in Hamburg vereidigt. Der hieß Eugen Wagner, war 38 Jahre alt und damals schon ein einflussreicher Mann in der SPD. Wenn gut 19 Jahre später im Oktober oder November 2001 der neue Bausenator sein Amt antritt, dann soll der, geht es nach Eugen Wagner, immer noch Eugen Wagner heißen. Ges-tern machte Wagner vor der Landespressekonferenz klar, dass er auch in der kommenden Legislaturperiode Senator bleiben will. Auf die Frage, ob auch die nächste Geldspritze für den Öffentlichen Nahverkehr von Wagner vorgestellt werden würde – dann im kommenden Jahr –, sagte der ewige Eugen: „Davon gehe ich aus.“
Für die noch laufende Legislaturperiode hat Wagner gestern 47 Millionen Mark für ÖPNV, RadfahrerInnen und Parkplätze in Aussicht gestellt. Wobei die parkenden AutofahrerInnen am stärksten profitieren. 23 Millionen fließen in den Bau von Park + Ride-Anlagen und Tiefgaragen. Der Senator sieht darin aber keine Schwerpunktsetzung, er wähnt auch Bus, Bahn und Rad gut versorgt. „Wir versuchen, das so ausgewogen wie möglich zu machen.“ Bereits im vergangenen Sommer hatte Wagner 65 Millionen Mark für Verkehrsinfrastruktur ausgelobt, unter anderem für den Umbau des Zentralen Omnibusbahnhofs. Von diesen Maßnahmen ist bisher nur wenig umgesetzt, doch Wagner kündigte an, dass man bald anfangen werde.
Mit dem Geld für Tiefgaragen in den Straßen Falkenried und Erikastraße versucht die Verkehrsbehörde, eine Diskussion um Parkplätze in der Nähe des UKE zu ersticken. Die Springer-Presse hatte sich zuletzt wiederholt zum Anwalt stellplatzsuchender AutofahrerInnen rund ums UKE gemacht. Darauf hat Wagner jetzt reagiert. Was die CDU natürlich nicht zufrieden macht. Deren Verkehrspolitiker Bernd Reinert kommentiert: „Bezeichnend für Wagners Mängelverwaltung, dass jetzt kurz vor der Bürgerschaftswahl Lösungen für die Bereiche vorgegaukelt werden sollen, wo die Seele des Wahlvolkes kocht.“
Für die RadfahrerInnen soll vor allem die Veloroute eins weitergeführt werden. Die Route, die bisher vom Rathausmarkt bis zum Hohenzollernring geplant ist, soll sich von dort bis Rissen fortsetzen.
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