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Weniger reisen ohne Visum ein

BERLIN/BRÜSSEL dpa/ap ■ Die Zahl der erfassten illegalen Einreisen ist im vorigen Jahr um 17 Prozent auf 31.485 zurückgegangen. Mit mehr als einem Drittel der unerlaubten Grenzübertritte lag der Schwerpunkt weiter an der deutsch-tschechischen Grenze, wie das Innenministerium am Freitag mitteilte. Die meisten Menschen kamen aus Rumänien (3.456), Afghanistan (3.231) und Jugoslawien (2.822). Die Zahl der festgenommenen Schleuser ging von 3.410 auf 2.740 zurück.

Bundesinnenminister Otto Schily hat sich bei einem Treffen mit seinen EU-Kollegen in Brüssel für eine einheitliche europäische Regelung zum „humanitären“ Schleusen von Flüchtlingen eingesetzt. Er wandte sich gegen den Vorschlag, dass jedes Land eine Straffreiheit nach eigenen Kriterien festlegen könne. Als ein Beispiel gilt das Kirchenasyl. Großbritannien nannte europaweit anerkannte humanitäre Organisationen. Schily räumte ein: „Wenn es heute Länder gibt, die menschenrechtswidrige Praktiken haben, kann man jemanden, der einen Menschen aus dieser Situation herausholt, dafür nicht bestrafen.“ Er verwies auf Fluchthilfe für regimekritische Bürger der früheren DDR und auf Hilfen zur Rettung von Juden in der Nazizeit.

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