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Unfall: Falsch gestellte Weiche

■ Noch unklar: Defekt oder menschliches Versagen?

Bremen – Eine falsch gestellte Weiche hat den Frontalzusammenstoß zweier Straßenbahnen mit 26 Verletzten in Bremen ausgelöst. Vermutlich habe ein 36 Jahre alter Straßenbahnfahrer die Weiche nicht vorschriftsmäßig bedient, sagten Sprecher von Polizei und Straßenbahn AG gestern. Die Züge waren am Freitag am Brill frontal zusammengeprallt. Beide Zugführer kamen verletzt ins Krankenhaus und waren zunächst nicht vernehmungsfähig. 24 Fahrgäs-te wurden leicht verletzt. Der Schaden wird auf mindestens 500.000 Mark geschätzt.

Die Straßenbahnen der Linien 1 und 8 prallten mitten auf der Brillkreuzung „mit mäßiger Geschwindigkeit“ frontal aufeinander. Ein Zug riss in der Mitte am Gelenk auseinander, beide sprangen aus den Schienen. Die Schnauzen der Bahnen wurden zertrümmert. Der 36-jährige Zugführer und eine 30-jährige Kollegin erlitten Schnittverletzungen und Prellungen. Die Fahrerin konnte Freitagnacht die Klinik verlassen.

Zur endgültigen Klärung der Unfallursache muss die Vernehmung des 36-jährigen Fahrers abgewartet werden. Nach Angaben eines Sprechers der Bremer Straßenbahn AG hätte er die Weiche per Fernsteuerung in die richtige Position bringen und dies kontrollieren müssen. Ein technisches Problem bei der Umstellung der Weiche sei nicht ganz auszuschließen. Die meisten der verletzten Fahrgäste konnten nach ambulanter Behandlung die Kliniken verlassen. dpa

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