piwik no script img

Weniger Opec-Öl

Organisation beschließt Drosselung um eine Million Barrel pro Tag. Preisanstieg wird aber nicht erwartet

WIEN ap/rtr ■ Die Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) hat am Samstag in Wien beschlossen, ihre Ölförderung zu drosseln. Ab April will sie eine Million Barrel – das sind 159 Millionen Liter – Öl pro Tag weniger aus dem Boden pumpen. Nach Expertenmeinung wird der Rohölpreis von derzeit etwa 25 Dollar pro Barrel dadurch aber nicht steigen.„Die Entscheidung der Opec wird lediglich verhindern, dass die Ölpreise drastisch sinken“, meinte der Leiter der Konjunkturabteilung im Institut für Weltwirtschaft, Joachim Scheide. Die Weltkonjunktur habe sich abgeschwächt, das bedeute sinkende Nachfrage. Bereits im Januar hatte die Opec ihre Förderung um 1,5 Millionen Barrel pro Tag heruntergefahren.

Auch die Ölbranche rechnet jetzt nicht mit einem Preisanstieg. Sie weist darauf hin, dass im zweiten Quartal traditionell weniger Öl verbraucht wird: Die Heizperiode geht zu Ende und die großen Urlauberströme haben noch nicht eingesetzt.

Analysten schätzen aber, die Opec riskiere durch die Entscheidung, Marktanteile an andere Öl fördernde Länder wie Mexiko, Angola, Oman und Russland zu verlieren. Das Opec-Öl macht etwa 40 Prozent des Weltverbrauchs aus. Der saudische Ölminister Ali al-Aimi beteuerte, die Opec habe immer auch den Verbraucher im Blick und werde dafür sorgen, dass der Preis als Obergrenze 28 Dollar pro Barrel nicht übersteige.

Die Europäische Kommission und die USA reagierten verstimmt auf die Drosselung zum Zeitpunkt einer abflauenden Weltkonjunktur. US-Energieminister Spencer Abraham nannte den Beschluss „enttäuschend“ und unterstrich die Notwendigkeit für die USA, ihre eigene Ölproduktion steigern zu müssen. BES

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen