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Grün ist ihre Hoffnung

Die geheime GAL-Liste für die Bürgerschaftswahl: Krista Sager, ganz viele Realos jung und alt und zwei Rest-Linke  ■ Von Sven-Michael Veit

Fast die Hälfte wird auf der Strecke bleiben. 32 KandidatInnen umfasst die noch geheime Liste der GAL für die Bürgerschaftswahl am 23. September, welche der taz hamburg vorliegt (siehe Dokumentation rechts). Doch nur gut jedeR Zweite darf sich Hoffnungen auf ein Mandat machen.

Hinter Chef-Reala Krista Sager, die auf der Mitgliederversammlung am 6. April unzweifelhaft erneut zur Spitzenkandidatin gewählt wird, sind zwei Plätze für Rest-Linke reserviert: Umweltsenator Ale-xander Porschke und Fraktionschefin Antje Möller. Innenpolitiker Manfred Mahr taucht ebenfalls unter den Top Ten auf, allerdings weiter hinten als vor vier Jahren. Etliche Grüne nehmen ihm übel, dass er nach zwei Legislaturperioden noch immer parteilos ist.

Den Durchmarsch der Realos führt Stadtentwicklungssenator Willfried Maier an vor den Shooting-Stars Christa Goetsch, Anja Hajduk und Hans-Peter de Lorent sowie dem altgedienten Peter Zamory. Einzige Neue ist Heike Opitz von der Grünen Jugend, die mit einem Bürgerschaftssitz dafür entschädigt wird, dass sie gegen die Linke Antje Radcke den Kampf um den Parteivorsitz verlor.

Sieben weitere GALierInnen werden für die folgenden als sicher geltenden Plätze favorisiert, Verschiebungen sind jedoch nicht auszuschließen. GAL-intern wird mit einem Wahlergebnis von „12 Prozent plus X“ sowie der Fortsetzung der rot-grünen Koalition gerechnet. 16 Mandate plus drei SenatorInnen gelten demnach als realistisch.

Mit Axel Bühler, Sonja Deuter und Martin Schmidt hatten drei Abgeordnete bereits im Sommer vorigen Jahres ihren Verzicht auf eine erneute Kandidatur angekündigt, Mahmut Erdem und Bettina Kähler treten ebenfalls nicht mehr an. Dafür drängt die Grüne Jugend mit Opitz und vier weiteren KandidatInnen ins Landesparlament, mehr als zwei Sitze dürften allerdings nicht he-rausspringen. An den LandesvorständlerInnen Hayo Hayunga und Gudrun Zimdahl geht kaum ein Weg vorbei, auch Verena Lappe wird hoch gehandelt. Diese Kandidaturen gehen vermutlich zu Lasten von Andrea Franken und Farid Müller sowie der beiden Linken Heide Simon und Sabine Steffen. Für diese Vier dürfte ihre erste Legislaturperiode auch die letzte sein.

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