HVV bessert sich

Wichtigste Linien als „Metro-Bus“-Netz im Zehn-Minuten Takt. Es gibt neue Linien-Nummern und keine Einschränkungen anderswo  ■ Von Gernot Knödler

Der Hamburger Verkehrsverbund (HVV) verbessert sein Busnetz. Mit Beginn des Sommerfahrplans am 10. Juni wird das so genannte Kernnetz, in dem bis 21 Uhr ein Zehn-Minuten-Takt garantiert ist, ausgebaut und mit dem Markennamen „Metro-Bus“ versehen. Ein farbiger Linien-Plan soll Leuten, die selten öffentliche Verkehrsmittel benutzen, den Durchblick erleichtern – so wie beim U- und S-Bahn-Netz. Verkehrssenator Eugen Wagner (SPD) und die Vertreter des HVV versprachen gestern hoch und heilig, dass das bestehende Angebot im Gegenzug nicht eingeschränkt werde.

Wie Heinrich Klingenberg von der Hamburger Hochbahn (HHA) ausführte, werden die Busse im HVV statt wie bisher 72 Millionen Kilometer im Jahr künftig 74 Millionen Kilometer zurücklegen. Die Hälfte der acht Millionen Mark, die das kostet, will der Verbund binnen drei Jahren durch einen Fahrgast-Zuwachs von drei bis fünf Prozent selbst erwirtschaften. Den Rest müssen die Länder, Kreise und Gemeinden, die den HVV tragen, zuschießen – eine Investition, die sich in den Augen Wagners lohnt, weil dadurch Platz geschaffen werde für den Wirtschaftsverkehr.

Jede zehnte der insgesamt 222 Buslinien des Verkehrsverbundes erhält eine neue Nummer, einige einen dichteren Takt und manche bedienen auch eine veränderte Strecke. Auf diesen Linien erbringen die Busse ein Drittel ihrer Kilometerleistung, die Hälfte aller Fahrgäste benutzt sie. „Für diese Konzentration wollen wir was tun“, sagte HVV-Geschäftsführer Peter Kellermann.Die neuen Linien-Nummern sollen mehr Übersicht in das verwirrende Bus-Netz bringen. Direkt-Verbindungen in die Stadtteil-Zentren oder in die City werden mit eins bis 14 beziffert, Tangentialverbindungen mit 20 bis 27. „Eine Verbesserung der Querverbindungen im ÖPNV ist seit Jahren überfällig“, kritisierte der Regenbogen per Pressemitteilung. Der ganze Plan gehöre zum Wahlkampf.

Martin Schmidt von der GAL kündigte gleich die nächste Reform an: Demnächst werde die nachmittägliche Sperrzeit für CC-Karten abgeschafft. Fahrräder dürften dann den ganzen Tag über in U- und S-Bahnen mitgenommen werden. In Planung sind nach HVV-Angaben außerdem elektronische Anzeigen, die den Fahrgästen mitteilen sollen, wann der nächste Bus kommt oder wo sie aussteigen müssen.

Die Hochbahn beteiligt sich zudem mit drei Bussen am ersten europaweiten Brennstoffzellen-Projekt. Mit regenerativ erzeugtem Strom verbrennen diese Wasserstoff zu Wasser, aus ihren Auspufftöpfen kommt nur Dampf. Bereits heute fahren die Busse mit schwefelarmem Diesel. Pro Monat nutzen 350.000 Leute die Fahrplaninformation übers Internet und täglich 1000 die kürzlich eingeführte Info per SMS übers Handy.