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Die argentinische Militärdiktatur
Heute vor genau 25 Jahren putschten die argentinischen Militärs gegen die damalige Präsidentin María Estela Martínez de Perón. Die Generäle gingen brutal gegen die Opposition vor. Als ihre Feinde sahen sie die peronistische Guerilla Montoneros, die linke ERP-Guerilla, Gewerkschaften und linke Parteien. Menschenrechtsgruppen wie die Mütter der Plaza de Mayo sprechen von 30.000 Verschwundenen. Viele sehen darin eine politische Zahl. Die von der ersten demokratischen Regierung eingesetzte Untersuchungskommission über das Schicksal der Verschwundenen (Condep) zählte fast 9.000 Verschwundene.
Das Land war unterteilt in fünf Militärbezirke mit mehreren Unterbezirken. Jeder Unterbezirk hatte sein Gefangenenlager. Dort wurden viele Regimegegner gefoltert. Nach der Diktatur sagte einer der im Lager tätigen Offiziere: „Die Kunst der Folter ist, jemandem den höchst möglichen Schmerz zuzuführen, bei geringstmöglicher Gesundheitsbeschädigung, damit er noch lange am Leben bleibt.“ Fast alle, die damals entführt wurden, sind bis heute verschwunden. Die Wunden des Landes blieben auch nach der Rückkehr zur Demokratie im Jahre 1983 noch offen. Die Gruppe der argentinischen Forensichen Anthropologen hat sich zur Aufgabe gemacht, die Leichen der Verschwundenen zu suchen und zu identifizieren. In den vergangenen Jahren waren sie auch für die Wahrheitskommissionen von El Salvador, Guatemala, Südafrika, Simbawe und anderen Ländern im Einsatz; in Bolivien gelang es ihnen, die Leiche Che Guevaras zu finden. im
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