: Call in Mirows Ohr
■ Studie: 12.000 Menschen arbeiten in Hamburger Call Centern
In dieser Stadt leben 10.000 Call Center Agents. Ein Titel, der imposanter klingt als GermanistikstudentIn im vierten Semester. Die Hochschulen sind das Reservoir, aus dem die Call Center ihren Nachwuchs holen. Die Branche ist die, die in Hamburg am schnellsten wächst. 100 Center sind allein in den vergangenen drei Jahren entstanden, hat eine neue Studie der Hamburger Universität festgestellt.
Die Wirtschaftsbehörde hat die Studie beim Fachbereich Soziologie in Auftrag gegeben, „weil wir zwar ahnten, das wir gut liegen, es aber nicht wussten“, wie Wirtschaftssenator Thomas Mirow (SPD) sagt. Jetzt weiß er es auch: 240 Center gibt es in Hamburg, 12.000 Menschen arbeiten darin, mindestens 2500 kommen in den kommenden Monaten noch hinzu. „Hamburg ist das Ohr zur Welt“, formuliert Studienleiter Prof. Rolf von Lüde.
Hotlines besetzen, Reklamationen, Buchungen, Bestellungen entgegen nehmen, abgesprungenen KundInnen hinterher telefonieren – und das alles mit flexiblen Arbeitszeiten und oft auf Prämienbasis – „die Gewerkschaften mussten da lernen, dass es in dieser Branche anders läuft“, sagt Studienbetreuer Mark Nerlich. Von „Ausbeutung und unmöglichen Arbeitszeiten“ könne aber keine Rede sein, auch das habe die Studie ergeben, findet Mirow. Tatsächlich sei der Anteil an freien MitarbeiterInnen geringer als erwartet und gehe weiter zurück. Wobei allerdings auch schon befristete Arbeitsverhältnisse als Festanstellungen in die Statistik eingehen. aha
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