: Love Parade verboten
Eine Bürgerinitiative aus 15 Aktivisten macht der Love Parade den angestammten Ort und Zeitpunkt streitig
BERLIN taz ■ Es ist wie ein Kampf David gegen Goliath: Eine Bürgerinitative aus 15 Aktivisten hat es geschafft, dem weltweit größten Technospektakel, der Love Parade, einen Strich durch die Rechnung zu machen. Wie? Durch die frühzeitige Anmeldung einer Demonstration am 14. Juli für den Schutz des Tiergartens, Berlins größter innerstädtischer Parkanlage, durch die in den vergangenen Jahren immer am zweiten Samstag im Juli eine Million Raver zog.
Gestern hat Berlins Innensenator Eckart Werthebach (CDU) erklärt, dass die Versammlungsbehörde die Love Parade auf der traditionellen Strecke zwischen Brandenburger Tor und Siegessäule am 14. Juli verbieten wird. Schuld daran, dass der Innensenator sich nun als „Buhmann“ für den befürchteten Imageschaden für die Hauptstadt fühlt, ist die planetcom, Veranstalter der Love Parade. Während die Bürgerinitiative bereits am 8. September 2000 ihre Demonstration anmeldete, tat das die planetcom erst vier Wochen später. Die zahlreichen Hinweise der Versammlungsbehörde, zur Vermeidung des jetzigen Debakels eine frühzeitige Anmeldung zu machen, schossen sie in den Wind. Planetcom will vor der Einleitung gerichtlicher Schritte die schriftliche Mitteilung abwarten.
Der Innensenator begründete seine Entscheidung mit dem Recht auf Demonstrationsfreiheit. Weil die Bürgerinitiative mit ihren angegebenen 25.000 Teilnehmern angesichts der vielen Raver ihr Anliegen nicht ungestört artikulieren könne, sei eine zeitgleiche Durchführung beider Veranstaltungen nicht möglich. Die Technofreaks indes sind sauer: „Die Ausübung der Grundrechte darf nicht vom Poststempel abhängen“, erklärte ihre PR-Agentur. BARBARABOLLWAHN DE PAEZ CASANOVA
berlin SEITE 21
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen