: türkei: statistik und grauzonen
Starker Westen, schwacher Osten
Die Türkei liegt mit einem Pro-Kopf-Einkommen von 3.500 Dollar im Jahr weit hinter den letzten EU-Ländern Griechenland und Portugal, die es jeweils auf rund 14.000 bis 15.000 Dollar im Jahr bringen. Allerdings sagt die Durchschnittszahl wenig über die tatsächliche Situation aus.
In der Türkei gibt es ein extremes West-Ost-Gefälle. Während im Raum Istanbul, entlang der Ägäisküste und in einigen anderen Ballungszentren durchaus mit Griechenland vergleichbare Lebensbedingungen herrschen, ist der gesamte Osten, aber auch weite Teile entlang des Schwarzen Meers und Zentralanatoliens bitterarm. 300 Dollar Pro-Kopf-Einkommen im Jahr sind hier keine Ausnahme.
Arbeitslosigkeit wird nicht wie in Deutschland erfasst – es gibt kein Arbeitslosengeld und keine Arbeitsämter. Außerdem jobben viele im so genannten grauen Bereich, also im unangemeldeten Kleinhandel oder im Dienstleistungsbereich, ohne Steuern und Sozialabgaben zu zahlen.
Die insgesamt dynamische Wirtschaftsentwicklung seit 1994 war schon im August 1999 durch das verheerende Erdbeben gestoppt worden, das genau die industriell am weitesten entwickelte Region getroffen hatte.
Die Staatsverschuldung liegt nach neuestens Zahlen bei insgesamt 114,3 Milliarden Dollar, davon allein 11,3 Milliarden Dollar aus dem Jahr 2000.
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