: gegen die flächenimpfung
Ein größeres Risiko
Trotz der zur Schau gestellten Eintracht ist Renate Künast weiter skeptisch gegenüber ausgedehnten Flächenimpfungen gegen MKS. Sie hätten nur begrenzten Wert und bergen Risiken.
Mit solchen Impfungen würde die EU ihren Status als MKS-frei verlieren und könnte in viele Länder nicht mehr exportieren. Dies trifft vor allem Länder wie Dänemark und Irland, die besonders auf Fleischexporte angewiesen sind.
Eine Impfung macht es zudem schwer, die MKS dauerhaft zu kontrollieren. Weil nämlich die Tiere mit einem Totimpfstoff geimpft sind, wird eine Infektion nicht verhindert – auch wenn sie ohne Symptome ablaufen mag. Das geimpfte Tier kann also die Krankheit übertragen – „unter der Impfdecke kann sich das Virus weiter ausbreiten“, erklärt Künast. So kann es immer wieder zu neuen Ausbrüchen kommen – auch mit großer Zeitverzögerung. Außerdem wirkt eine Impfung erst nach einigen Tagen, manchmal erst nach drei Wochen.
Entscheidend ist es, befallene Bestände sofort zu töten. Dadurch wird die „Infektkette“ unterbrochen. Eine Impfung erschwert aber schnelles Erkennen.
Allenfalls für ausgedehntere Ringimpfungen will sich Künast einsetzen. Dabei will sie vor allem Fälle berücksichtigen, wo die Viehdichte besonders hoch ist – wie im Münsterland. Auch seltene Haustierrassen und Zirkustiere möchte Künast im großen Umkreis um Seuchenherde impfen lassen.
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