: kein streitpunkt: ringimpfung
Den Seuchenherd isolieren
Die Maul- und Klauenseuche (MKS) ist extrem ansteckend, die ansteckenste Tierkrankheit überhaupt. Der Virus hat eine Inkubationszeit von zwei bis achtzehn Tagen. In dieser Zeit kann der Virus vom befallenen Tier weitergetragen werden, ohne dass es Symptome zeigt, ohne dass also irgendjemand die Krankheit bemerkt.
Deshalb sind sich Bund und Länder einig, dass ein Keulen der betroffenen Herde nicht reicht. Zusätzlich soll eine Ringimpfung vorgenommen werden: Im Umkreis von bis zu zehn Kilometern um den betroffenen Hof. Hier werden dann alle Klauentiere, also Rinder, Schweine, Schafe und Ziegen, vorsorglich geimpft. Sollte der Virus in diesen Herden bereits umgehen, könnte seine weitere Ausbreitung eingedämmt werden. Denn die Impfung macht gesunde Tiere immun und mildert die Wucht der Infektion bei befallenen Tieren.
Keiner will dagegen zurück zur generellen Vorsorgeimpfung, wie sie bis 1991 üblich war: zweimal jährlich am gesamten Viehbestand. Denn ähnlich wie bei der Grippe, gibt es auch bei MKS viele verschiedene Virusvarianten. Zur Zeit sind 7 Virusstämme und 60 Untertypen bekannt. Es ist unmöglich, gegen alle gleichzeitig zu impfen. Sind Tiere aber geimpft und werden von einem neuen Virusstamm befallen, kann man erkrankte nicht von geimpften Tieren unterscheiden, die Krankheit ist nicht diagnostizierbar – der Ausbruch nicht mehr zu kontrollieren.
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