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Freispruch für Otelo de Carvalho

LISSABON dpa ■ Der portugiesische Oberstleutnant Otelo Saraiva de Carvalho, einer der Helden der „Nelkenrevolution“ von 1974, ist im Prozess um die Verbrechen der linksterroristischen Gruppierung FP-25 freigesprochen worden. Dem 64-Jährigen sei keine direkte Verwicklung in die rund 80 Anschläge der Organisation Anfang der 80er-Jahre nachzuweisen, befand ein Gericht in Lissabon. Bei den Attentaten der „Volkskräfte des 25. April“ (FP-25) waren 18 Menschen ums Leben gekommen. Die Staatsanwaltschaft kündigte Berufung an. Auch 62 weitere der insgesamt 67 Angeklagten wurden in dem vor knapp 14 Monaten begonnenen Prozess freigesprochen. Die übrigen vier Beschuldigten wurden zu Haftstrafen zwischen zweieinhalb und drei Jahren verurteilt, die teilweise zur Bewährung ausgesetzt wurden. Zudem müssen sie den Opfern und ihren Angehörigen Entschädigungen von bis zu 80.000 Mark zahlen. Saraiva de Carvalho war bereits 1987 wegen Zugehörigkeit zur FP-25 zu 18 Jahren Haft verurteilt, später aber gegen Auflagen freigelassen und 1996 vom Parlament begnadigt worden. Der Revolutionsführer und zweimalige Präsidentschaftskandidat wurde erneut angeklagt, weil die Amnestie nicht für Bluttaten gegolten hatte.

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