: Ergonomie zuhause am PC
■ Ein Selbstkurs für BildschirmarbeiterInnen: Der optimale Arbeitsplatz
Computerarbeit belastet den Körper und die Psyche. Wer regelmäßig vor dem Bildschirm sitzt, kennt die typischen Beschwerden: Augen- und Kopfschmerzen, Verspannungen, Kreislaufprobleme. Um das zu wissen, wären wissenschaftliche Untersuchungen nicht nötig. Wohl aber zur Einführung der „Bildschirmarbeitsverordnung“ vom Dezember 1996, die die Arbeitgeber zur Einrichtung ergonomisch gestalteter Arbeitsplätze verpflichtet. Die praktische Umsetzung ist nach wie vor schleppend – das rechtliche Neuland trifft vor allem „Telearbeiter“, die nicht im Büro, sondern zuhause arbeiten. Sie organisieren ihren Schreibtisch meist ohne Fachkenntnisse darüber, wie man unnötige Gesundheitsbelastungen vermeidet.
Aus diesem Grund hat die Bremer Arbeitnehmerkammer zusammen mit der Universität Bremen einen multimedialen Ratgeber entwickelt, der durch Aufklärung gesundheitliche Gefährdungen verhindern soll. Das Selbststudienmaterial soll Beschäftigte für problematische Aspekte ihrer Arbeit sensibilisieren und so vor allem TelearbeiterInnen zum aktiven Gesundheitsschutz qualifizieren.
Das Buch des Multimedia-Pakets beleuchtet den theoretischen Hintergrund – neben arbeitsschutzrechtlichen Regelungen gibt's Tipps für die Joborganisation zuhause. Zusätzliche Service-Angebote sind Checklisten zur Überprüfung des Arbeitsplatzes, Buchtipps und Internet-Adressen zum Thema. Auf der CD-Rom wird der Zusammenhang zwischen Beschwerden und möglichen Ursachen dargestellt, daraus leiten sich Empfehlungen zur Verbesserung der Umgebung ab. Bildschirmblendungen können beispielsweise durch Anordnung des Monitors parallel zum Fenster ausgeschlossen werden. Video- und Fotodemonstrationen stellen die praktische Umsetzung der ergonomischen Anforderungen dar. Die empfohlenen Übungen basieren auf Feldenkrais-Prinzipien, die die Selbstwahrnehmung verbessern sollen. Das Training gliedert sich in 3-5minütige Pausenübungen zur Entspannung oder Aktivierung. Neue Bewegungsmuster – „erholsame Gewohnheiten“ – werden in den Arbeitsalltag integriert, um Müdigkeit vorzubeugen. Als Erinnerungsstütze kann ein Trainingsplakat ins Büro gehängt werden, denn selbst der beste und teuerste Stuhl nützt nichts, wenn man stundenlang ohne Bewegung auf ihm verharrt. db
Das Infopaket „Telearbeit – Gesundheitsschutz durch Ergonomie“ kostet 37,50 Mark im Buchhandel
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
