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Lieber nicht daneben treten

■ Die BSAG feiert sich und ihre Geschichte im Rathaus

Von A wie Antrieb bis Z wie Zwangsarbeiter: Vor genau 125 Jahren nahm die Bremer Straßenbahn AG ihr ökologischstes Transportmittel in Betrieb – Anlass für viel Gefeier und eine Ausstellung in der Unteren Rathaushalle, die noch bis zum 29. April zu sehen ist.

„Actiengesellschaft Bremer Pferdebahn“ nannte sich die BSAG damals. Das von Pferden gezogene Schienenfahrzeug wurde zu diesen Zeiten allerdings eher von der unternehmungslustigen Oberschicht genutzt, erkennt der Besucher.

Gedrucktes auf Stellwänden, Original-Schaffnermoden und vergilbte Fahrscheine zeigen, wie es sich mit dem ÖPNV wohl einmal verhielt. Wer hätte gedacht, dass die Einzelfahrt mal bei 10 Pfennig anfing oder die BSAG ihre Gäste mit Schildern wie „Festhalten, besonders in Kurven“ beglückte. Ein Filmausschnitt aus den 30er Jahren zeigt, welche Gefahren beim un-sachgemäßen Besteigen der Straßenbahn lauern und wie weh es tun kann, daneben zu treten.

Apropos 30er Jahre: Die Ereignisse zwischen 1933 und 1945 werden nicht ausgespart. Etwa 500 Arbeiter waren 1943 bei der BSAG zwangsbeschäftigt. Ein Niederländer, in der Ausstellung schlicht „van B.“ genannt, blieb als einziger Zwangsarbeiter nach Kriegsende bei der BSAG. Er bescheinigt dem Unternehmen – wie praktisch – eine weiße Weste: „Kurz gefasst, die Bremer Straßenbahngesellschaft hat für die Zwangsarbeiter außergewöhnlich gut gesorgt und sich überhaupt nichts zu Schulden kommen lassen“, wird van B. aus einem Brief zitiert. Wie repräsentativ das Einzelurteil ist, erfährt der Besucher indes nicht. jes

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