: Gefangen im Ritual
■ Ausstellung über Genitalverstümmelung
In den Räumen der Zentralstelle für die Gleichberechtigung der Frau wird heute (Freitag) um 18 Uhr eine Wanderausstellung nigerianischer Künstlerinnen und Künstler eröffnet. Die Ausstellung zeigt Bilder und Objekte, die sich mit der Praxis und den Folgen weiblicher Genital-Verstümmelung auseinandersetzen.
Female Genital Mutilation (FGM) Fachbegriff für die komplette oder teilweise Entfernung der weiblichen Genitalien: In vielen afrikanischen Gesellschaften wie auch bei Ethnien anderer Länder ist der Brauch tief verwurzelt, Mädchen zwischen dem vierten und 12. Lebensjahr in unterschiedlicher Weise Klitoris und Schamlippen zu amputieren. Der Eingriff wird meist ohne Narkose und mit primitiven Werkzeugen wie Rasierklinge und Messer ausgeführt.
Der in Bremen ansässige deutsch-afrikanische Verein Nimba e.V. ist Initiator der Ausstellung und die erste Vorsitzende Edda Heidepriem wird die bundesweite Vortragsreise zu FGM mit ihrem Team begleiten: „Ich habe, obwohl mein Bezug zu Afrika auch familiär geknüpft ist, lange Zeit meine Augen vor der Tatsache der weiblichen Genital-Verstümmelung verschlossen“. Um einen weiteren Beitrag zu leisten, damit FGM weltweit abgeschafft wird, will Edda Heidepriem eine direkte Vernetzung von Nimba mit engagierten Menschen vor Ort, die aufsuchende Beratungsarbeit in Guinea leisten, erreichen. C.Wi.
Die Ausstellung findet in der Knochenhauerstraße 20-25 statt und ist werktäglich bis zum 4. Mai. von 8-17 Uhr geöffnet. Der Verein Nimba organisiert auch ein Tagesseminar „Stoppt weibliche Genitalverstümmelung“ am 5. Mai. Anmeldungen sind über www.nimba-ev.de möglich.
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