: Politische Aktivität
■ US-Bürgerrechtler Mumia Abu-Jamal erhält Lübecker Erich-Mühsam-Preis
Mumia Abu-Jamal erhält den Lübecker Erich-Mühsam-Preis. Die mit 5000 Mark dotierte Auszeichnung soll am 27. Mai im Rathaus der Hansestadt übergeben werden. Das teilte jetzt der Bremer Atlantik Verlag mit, der am gleichen Tag eine Biografie Abu-Jamals vorstellen wird. Das Todesurteil gegen Mumia Abu-Jamal aus dem Jahre 1982 ist weltweit umstritten.
Der alle zwei Jahre verliehene Preis soll an das Wirken des in Lübeck geborenen Schriftstellers Erich Mühsam erinnern. Mühsam war wegen seiner politischen Aktivitäten 1934 von den Nationalsozialisten im Konzentrationslager Oranienburg hingerichtet worden.
Mit der diesjährigen Entscheidung solle die wiederholt erhobene Forderung nach Wiederaufnahme des Prozesses gegen Abu-Jamal unterstützt werden, heißt es in der Begründung der Erich-Mühsam-Gesellschaft.
Der schwarze Bürgerrechtler und Journalist Abu-Jamal war 1982 wegen Mordes an einem weißen Polizisten verurteilt worden und sitzt seither in der Todeszelle des Staatsgefängnisses im US-Bundesstaat Pennsylvania. Zahlreiche ausländische Politiker haben sich seither erfolglos für die Wiederaufnahme des Prozesses gegen ihn eingesetzt.
Der Polizist war bei einer Verkehrskontrolle erschossen worden, nachdem er einen Bruder Abu-Jamals gestoppt hatte. Der genaue Tathergang ist nie geklärt worden, die Verurteilung Abu-Jamals, der immer wieder seine Unschuld beteuert hat, fußte auf umstrittenen Zeugenaussagen. Seit seiner Inhaftierung hat er via Internet zahlreiche kritische Berichte über die US-Justiz veröffentlicht. taz/lno
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