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Hafen jetzt privat gemanagt

■ GmbH & Co. KG statt Hafenamt soll serviceorientierter sein

Der Arbeitstitel „Port Authority“ ist seit gestern Geschichte – und fast schon tabu. Klingt schließlich so nach Behörde. Was bisher das ehrwürdige Hansestadt Bremische Hafenamt war, soll in Zukunft BremenPORTS Management + Services GmbH & Co. KG heißen. Serviceorienterter und flexibler als ein Amt soll Bremens jüngste Tochter agieren und die Häfen für den Wettbewerb fit machen, so Wirtschaftssenator Josef Hattig (CDU).

Die neue Firma soll 25 Millionen Mark jährlicher Hafenkosten einsparen – durch Kostenreduzierungen und mehr Einnahmen. Bei den Preisen, die die Hafennutzer zahlen müssen, sei indes kaum Spielraum, sagte Häfen-Staatsrat Uwe Färber. Die Quadratur des Kreise also? Nicht ganz: Die Firma soll mit 460 statt der bisherigen 600 Mitarbeiter des Hafenamtes auskommen. Nur ein ganz paar Beschäftigte werden in einer „Hafenbehörde“ hoheitliche Aufgaben wahrnehmen. Der Rest wird „sozialverträglich“ abgebaut. Für die Mitarbeiter beginnt das große Stühlerücken: Die meisten Bremer Hafenamtler müssen zum neuen Firmensitz nach Bremerhaven umziehen; die aus der dortigen Außenstelle werden mit in Bremen angesiedelt. Ausschließen wollte Färber gestern, dass der Bund nach der Privatisierung die Erstattung der Hafenlasten via Finanzausgleich streicht: „Das ist denen völlig egal, wie wir das organiseeren.“ Für seinen Chef Hattig bringt BremenPORTS nicht nur Einsparpotenziale, sondern auch die Chance, sich im künftigen Tiefwasserhafen in Wilhelmshaven zu engagieren: „Mit einer Behörde hätten wir nicht über die Landesgrenze gehen können.“ jank

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