: Der Volkszähler geht um
■ Mikrozensus 2001 startet heute
Vorsicht! Ab heute schwärmen sie aus, die 39 ehrenamtlichen InterviewerInnen, um BremerInnen für den Mikrozensus 2001 auszuquetschen. 120 Fragen an 3.400 zufällig ausgewählte Bremer Haushalte stehen auf dem Programm. Alles nur für die Statistik: Wie wohnen Sie, wieviel verdienen Sie, was treiben Sie so tags (und nachts)? Und - jedes Jahr wird ein Bereich besonders genau erfasst - wie viele Überstunden leisten Sie ab? Werden diese bezahlt? Oder können Sie die abfeiern?
„Das Interview dauert zwischen 15 und 25 Minuten - und selbstverständlich werden alle Daten anonymisiert erhoben“, betont Peter List vom Statistischen Landesamt. Nein, das habe gar nichts mit dem „gläsernen Menschen“ zu tun, das Schlagwort, das bei der letzten großen Volkszählung 1987 die Gemüter erhitzte. Für Senat, Parteien, Presse und Unternehmen seien die repräsentativen Stichproben wichtig. Mit den Zahlen würden zum Beispiel jedes Jahr neue Grunddaten für die Erhebung der Arbeitslosenquote berechnet.
Immerhin, so List, liege die Antwortquote zwischen 95 und 98 Prozent. Schließlich hat der Bürger Auskunftspflicht gegenüber Volker Volkszähler. List: „Trotzdem hat so manche ältere misstrauische Dame die Interviewer, die sich vorher schriftlich anmelden müssen, schon mit der Polizei empfangen.“
Wer sich den Statistikern trotzdem verweigert, muss mit saftigen Bussgeldbescheiden zwischen 250 und 1.000 Mark rechnen. ksc
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