: „Das war doch schon ganz gut, oder?“
■ Venus Williams siegt nach Belieben beim Tennisturnier am Rothenbaum. Die Zukunft des Wettbewerbs ist weiterhin offen
Venus Williams entledigte sich ihrer ersten Rothenbaum-Aufgabe mit Feuer auf dem roten Sand. Die Amerikanerin siegte gestern am dritten Tag des Frauen-Tennisturniers mit einem spielend leichten 6:1, 6:2-Sieg gegen die Spanierin Gala Leon-Garcia. Andrea Glass aus Benrath scheiterte dagegen als letzte Vertreterin des Deutschen Tennis Bundes (DTB) mit 1:6, 1:6 an der Italienerin Silvia Farina Elia, die nun auf Williams trifft.
„Ich trainiere erst zehn Tage auf Asche. Dafür war es doch schon ganz gut, oder?“ meinte die 20 Jahre alte Williams. Auch wenn das Resultat ein wenig über die tatsächlichen Kräfteverhältnisse auf dem Center Court hinwegtäuschte, unterstrich die Weltranglisten-Zweite aus den USA doch in aller Deutlichkeit, dass sie am Sonntag ihren zweiten Sieg in der Hansestadt nach 1999 feiern will.
Eine ernsthafte Konkurrentin bei der mit 565.000 Dollar dotierten Sandplatz-Veranstaltung könnte Arantxa Sanchez-Vicario sein. Die dreifache Siegerin von 1993, 1994 und 1996 aus Spanien setzte sich mit 6:2, 6:2 gegen die Tschechin Danisa Chladkova durch. Im Viertelfinale trifft die 29-Jährige auf die Jugoslawin Jelena Dokic.
Auf den finanziell klammen DTB kommen derweil Investitionen in mehrstelliger Millionenhöhe zu. „Wir wollen dabei sein, wenn die gemeinsamen Turniere von Herren und Damen vermutlich bis spätestens 2004 kommen“, sagt DTB-Sportwart Walter Knapper. Aufgeschreckt hat die Funktionäre eine leichtfertige Aussage von ATP-Chef Mark Miles. Der mächtige Amerikaner, der durch die wegen der Finanznot des Alleinvermarkters ISL hervorgerufen Krise der Masters Serie reichlich Kritik einstecken muss, hat dem Rothenbaum rundweg die Existenzberechtigung abgesprochen. Eins ist schon vor dem ersten Planungsstrich sicher: Wenn die Stadt Hamburg weiter darauf beharrt, dass am Rothenbaum pro Jahr nicht mehr als vier Veranstaltungen stattfinden dürfen, ist die Hansestadt aus dem Rennen. dpa
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