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Der Soul

Partylaune kann man bekanntlich nicht erzwingen. Höchstens vielleicht ertrinken. Man kann es aber so dunkel machen im Partyraum, dass auch die Nüchternen = Schüchternen in der Ecke vor sich hin zappeln, einfach, weil die Musik es fordert: Wer zu ollem Soulsound nicht zu wippen anfängt, liegt schon im Koma. Die Betrunkenen = Forschen, also eigentlich die, die vorher, beim Rowohlt-Lesungs-Whisky-GAU, ein paar mehr Fingerhüte Whisky abgreifen konnten, die kannten ohnehin nix: Kaum ertönte der erste Snareschlag, hüpften sie schon auf der kleinen Tanzfläche umeinander, als könnte ihnen niemals schlecht werden. Und hörten nicht auf, bis DJ Rapp (der Sven-Väth-gleich mit wedelnden Armen den Grooveanimateur mimte) und DJ Bax (den alle an diesem Abend aus gutem Grunde nur noch DJ Beck’s nannten) ohnmächtig vom DJ-Sockel sanken. Echtes Beatkellerfeeling. Kannten so einige sogar noch aus ihrer Jugend. Diese merkwürdige breite Wendeltreppe, die sich wie in einem Hollywoodfilm in den Keller hineinringelte, wurde folgerichtig am späteren Abend immer mehr zu einem Problem. Anfangs war man noch eindrucksvoll geschritten, später war man mehr als froh über das Geländer. JENNI ZYLKA

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