piwik no script img

Arbeit & Leben

Die „New Economy“, so einleitend taz-Moderator Hannes Koch beim Panel „Emanzipation, Revolution, Börsencrash: Arbeiten in der New Economy“, ist durch drei Merkmale gekennzeichnet: Die Wirtschaft gerät in zunehmende Abhängigkeit von der Finanzspekulation; der Produktionsfaktor Wissen wird wichtiger als das Kapital; eine neoliberale Politik gestaltet die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Ulrich Klotz, Zukunftsforscher der IG Metall, sah mit der Veränderung der Arbeitswelt einen Machtzuwachs der Beschäftigten verbunden, die Arbeit werde kreativer. Markus Kempken vom Internetdienstleister Pixelpark relativierte diese optimistische These. Seit der Übernahme durch Bertelsmann würden die Angestellten nicht mehr in die dem Management vorbehaltenen Entscheidungsprozesse einbezogen: „Jetzt kommt von außen, was früher von drinnen kam.“ Martin Kempe, bei Ver.di für das Kommunikationsmanagement zuständig, hob hervor, dass die Betriebsräte heute nicht mehr „stellvertretende Fürsorge“ betreiben können, sich stattdessen in den Kommunikationsprozess der Beschäftigten einschalten müssen, wobei die Gewerkschaften als „betriebsexterne Serviceorganisationen“ dienen sollen. Übereinstimmend stellte man die Notwendigkeit einer „neuen sozialen Sicherheit“ fest, um die Neue Ökonomie erträglich zu gestalten. Da Erwerbsbiografien zunehmend brüchig werden, sei erneut über eine Grundsicherung nachzudenken, um die „Flexibilität der Lebensplanung“ mit der „Flexibilität des Erwerbslebens“ koordinieren zu können. ANDREAS MÜLLER

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen