Drei, zwei, eins

Leider blieben beim Panel „Zahlväter und verlassene Mütter. Der Krieg um die Kinder“ die Kinder weitgehend außen vor. Der entflammte Geschlechterkampf verstellte zumeist die Sicht auf das Ausgangsthema. Diskussionen über Umgangs- und Sorgerecht dominierten die Podiumsdiskussion. Allein das Publikum, das sich rege beteiligte, stellte das Wohl des Kindes in den Mittelpunkt.

Gabriele Scheffler vom Verband der Alleinerziehenden wies darauf hin, dass mehr Rechte für Männer nicht automatisch zu mehr Verantwortungsübernahme geführt haben. Allerdings fixierte sie sich zu stark auf ihre Statistiken, was zu Unmut beim Publikum wie auch bei den anderen Gästen führte und inhaltliche Auseinandersetzungen erschwerte. Peter Köpf, Journalist und Autor („Der Winterschlaf der Männer ist vorbei“), trat für jene Männer ein, die sich gerne mehr engagieren würden, aber von den Müttern nicht gelassen werden. Harriet Hoffmann-Baasen, Anwältin für Familienrecht, hob die problematische finanzielle Situation allein erziehender Mütter hervor. Ihre Kollegin Barbara Kubach-Ebner hingegen sah in der Auseinandersetzung um das gemeinsame Sorgerecht eine Chance, verkrustete Rollen aufzubrechen und neue Strukturen zu ermöglichen. Schade war, dass für neue Lösungsansätze keine Zeit mehr blieb. Vielleicht hätte man lieber das Publikum aufs Podium setzen sollen.

SABINE PASCHEN