: kurzinterview
Nivels Anwalt zu zweierlei Recht
taz: Vier Hooligans wurden bereits 1999 in Deutschland wegen des Angriffs auf Nivel zu Gefängnisstrafen verurteilt. Warum jetzt ein zweiter Prozess in Frankreich?
Antoine Vaast: Eigentlich wird am Tatort entschieden, welche Justiz zuständig ist. Für das Opfer ist es schließlich etwas ganz anderes, vor ein Gericht ins Ausland reisen zu müssen. Stellen Sie sich vor, jemand wird in der Pariser Metro von einem Portugiesen angegriffen wird und muss nach Lissabon reisen, um sein Anliegen zu vertreten.
Warum hat man dann nicht beide Prozesse zusammengelegt?
Uns wurde entgegengehalten, dass die Deutschen, die in Deutschland verhaftet wurden, nicht ins Ausland ausgewiesen werden könnten.
Warum verging zwischen den beiden Prozessen so viel Zeit?
In Deutschland versucht man, möglichst schnell einen Prozess zu eröffnen. Der kann dann monate- oder jahrelang dauern. In Frankreich hingegen sammelt erst ein Untersuchungsrichter Be- und Entlastungsmaterial. Wenn er seine Arbeit abgeschlossen hat, beginnt das Verfahren vor dem Schwurgericht. Das geht dann relativ schnell. DORA
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen