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Formel 1 auf dem Ring 3

■ Bürgerschaft: CDU will Tour de France nach Hamburg holen, SPD findet das eine Tour de Farce, Regenbogen will Fahrradwege

Rot-Grün hat was gegen die RadfahrerInnen in der Stadt. Auf jeden Fall gegen die, die bei der Tour de France mitmachen. SPD und GAL lehnten gestern in der Bürgerschaft einen CDU-Antrag ab, Hamburg zum Austragungsort des Prologs der Frankreich-Rundfahrt zu machen. Während CDU-Radler Karl-Heinz Warnholz vom „Verspielen einer einmaligen Chance“ sprach, hielt SPD-Sportpolitiker Jürgen Schmidt das Ansinnen für eine „Schnapsidee“.

5 Millionen Mark koste es, das Ereignis nach Hamburg zu holen, rechnete Warnholz vor. Geld, das man durch Werbung und Eintritt wieder hereinholen könne. Freiburg habe gar einen Überschuss gemacht als die Tour in dieser Stadt startete, aber „was Freiburg schafft, kriegt Hamburg nicht geregelt“.

Hamburg hat so ein Ereignis nicht nötig, sprach Schmidt von einer „Tour de Farce“. Viel zu teuer, keinerlei langfristige Effekte, ohne Möglichkeit für AmateurInnen mitzumachen – lieber hole man sich die Deutschlandtour nach Hamburg. Da habe man die Gewähr, sie Jahr für Jahr von Hamburg aus starten zu lassen. Die Umsetzung der CDU-Idee, Eintrittsgeld von 5 Mark zu nehmen, konnte er sich bei einer rund 100 Kilometer langen Rennstrecke in und um Hamburg nicht so recht vorstellen: „Wollen Sie Hamburg für einen Tag zum Sperrgebiet erklären, Ein- und Austritt nur gegen Ticketkauf?“ Wenn die CDU weiterhin solche Anträge einbringe, werde man sich demnächst wohl noch mit der Super Bowl und „einem Formel-1-Rennen auf dem Ring 3“ beschäftigen müssen. Finanzsenatorin Ingrid Nümann-Seidenwinkel (SPD) hatte logischerweise vor allem das Kostenargument im Auge. Sie vermisst bei einer Tour de France „jede organisatorische Nachhaltigkeit“.

Während Warnholz dem Auditorium noch zurief: „Wenn Ole von Beust Bürgermeister wird, dann holen wir die Tour de France nach Hamburg“, erteilte Heike Sudmann (Regenbogen) ihm den milden Rat, die 5 Millionen Mark wären doch wohl „angemessener zur Verbesserung des Fahrradverkehrs angelegt“. Peter Ahrens

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