: Hass im Liebesland
Die Macher der Love Parade wollen partout nicht zugeben, dass die Veranstaltung nur eine Scheindemo ist
BERLIN taz ■ Entgegen dem Spruch „Make love not war“ setzt sich das Gezänk um die diesjährige Love Parade in Berlin fort. Gestern hat der Senat den Veranstaltern sein ultimatives Angebot gemacht und beschlossen, dass die Love Parade am 21. Juli als kommerzielle Veranstaltung stattfinden soll. Doch Planetcom, der Veranstalter, denkt nicht daran, die beschlossene Sondernutzung öffentlichen Straßenlandes zwischen Brandenburger Tor, Siegessäule und Ernst-Reuter-Platz zu beantragen.
Dr. Motte, der Gründer der Techno-Parade, beharrt auf dem Demonstrationscharakter der Love Parade, der in den vergangenen Jahren immer wieder infrage gestellt wurde. Er lehnt eine Umwandlung in eine kommerzielle Veranstaltung ab. Die Love Parade sei nach wie vor eine politische Demonstration. Die Raver demonstrierten für Toleranz, Gleichberechtigung und Lebensfreude. Das Motto 2001 lautet „Join the Love Republic“.
Wenn die Love Parade, die jährlich 150 Millionen Mark in Berlins Kassen bringt, nicht mehr als Demonstration stattfinden sollte, müssten die Veranstalter für Müllbeseitigung, Schutz von Denkmälern, Straßenbeleuchtungen, Absperrungen und Straßennutzungsgebühren aufkommen. Der Senat hat zwar angeboten, sich daran zu beteiligen, doch Planetcom will gegen den Senatsbeschluss klagen und den Demonstrationscharakter vor Gericht beweisen. Notfalls wollen sie bis vor das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe ziehen. WAHN
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