: Schnelle Schiene
■ Fahrplanwechsel soll Öffentlichen Nahverkehr im Norden verbessern
Mit dem Fahrplanwechsel am 10. Juni soll der Schienenverkehr in Schleswig-Holstein verbessert werden. Der neue Plan werde bis Ende 2002 gelten und den Fahrgästen häufige Umstellungen ersparen. Wegfallende InterCity- oder Interregio-Züge würden durch Regio-nalexpressbahnen ersetzt. Dabei gelten dann auch die preiswerteren Angebote „Schönes Wochenende“ und „Schleswig-Holstein-Ticket“. Die Landesweite Verkehrsservicegesellschaft (LVS) hat die Änderungen gemeinsam mit der Deutschen Bahn, der AKN, den Nordfriesischen Verkehrsbetrieben (NVAG) und der Nord-Ostsee-Bahn (NOB) ausgearbeitet.
Auch die Grünen im Landtag rechnen mit spürbaren Verbesserungen im Öffentlichen Personen-Nahverkehr. Bis Ende kommenden Jahres würden die Fahrpläne so aufeinander abgestimmt, dass in jedem größeren Bahnhof die Züge zeitgleich ankämen und ein direktes Umsteigen möglich sei, sagte Grünen-Fraktionschef Karl-Martin Hentschel.
Sechs neue Haltepunkte wurden in den vergangenen Monaten in Schleswig-Holstein eingerichtet, „und die Fahrgastzahlen übersteigen die Prognosen“, berichtet LVS-Geschäftsführer Bernhard Wewers. Die von den Kunden gut genutzte kostenlose Fahrradmitnahme werde auch mit dem neuen Fahrplan fortgesetzt. Im nächsten Jahr solle das Angebot noch erweitert werden. Um noch kundenorientierter zu arbeiten, sollen künftig „Streckenbeiräte“ mit Vertretern der Kreise, Fahrgästen und Verkehrsunternehmen Streckenabschnitte betreuen und über Ausstattung der Züge, Anschlusszeiten und Service beraten.
Aus der Antwort der Landesregierung auf eine Große Anfrage der Grünen ergibt sich eine Fahrgastzunahme im ÖPNV von 18 Prozent gegenüber 1995. Weitere Steigerungen erwartet Hentschel durch die Einführung eines einheitlichen Tarifsystems für Hamburg und Schleswig-Holstein. Der HVV wird im kommenden Jahr auch die Kreise Pinneberg und Stormarn sowie Teile der Kreise Segeberg und Lauenburg abdecken. Kurzfristig soll zudem ein Halbstundentakt auf den Schienen zwischen Hamburg und Lübeck, Kiel und Neumünster sowie Itzehoe und weiteren Pendlerhochburgen eingerichtet werden. lno/taz
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