: Meisterschaftskrimi in Magdeburg...
■ Die SG Flensburg-Handewitt will am Sonntag nach etlichen Anläufen endlich Deutscher Handball-Meister werden
Erstmals in der Bundesliga-Geschichte wird der deutsche Handball-Meister am letzten Spieltag in einem echten Endspiel ermittelt, doch das Fernsehpublikum ist beim Showdown zwischen dem SC Magdeburg und der SG Flensburg-Handewitt nur teilweise live dabei. In der ZDF-Sendung „Sport extra“ kämpfen die Handballer am Sonntag (15.30 Uhr) mit Schwimmern und Rennfahrern um die Sendeminuten. Die Ausgangslage immerhin ist vor dem spannungsgeladenen Krimi klar: Spitzenreiter Flensburg-Handewitt reicht in der ausverkauften Bördeland-Halle ein Unentschieden.
„Magdeburg ist Favorit, aber unsere Ausgangslage ist auch nicht schlecht. Wir können dort bestehen“, sagt Flensburgs Trainer Erik Veje Rasmussen. Erstmals überhaupt geht Flensburg nach der 33:23-Gala am Mittwoch gegen TuSEM Essen als Tabellenführer in den letzten Spieltag. „Das ist doch ein klarer Fortschritt“, freut sich Manager Dierk Schmäschke. Seiner Mannschaft macht er schon vor dem Anpfiff ein Kompliment: „Wir haben zwei Titel gewonnen und sind sehr zufrieden mit der Saison.“ Auch wenn die Schleswig-Holsteiner in Magdeburg noch nie gewonnen haben und nur zweimal ein Unentschieden (1993 und 1998) schafften, glauben sie fest an den großen Wurf. Der Supercup- und Europapokalsieger von der Förde strotzt vor Selbstvertrauen. Rasmussen: „Wir haben allen Grund dazu.“ Doch egal wie es ausgeht, gefeiert wird auf alle Fälle: In Flensburg wird eine Großbildwand für die Fans aufgebaut.
Im Schatten des Meister-Krimis fallen am Sonntag noch weitere Entscheidungen in der Handball-Bundesliga: Beim THW Kiel hofft man wohl insgeheim darauf, dass Magdeburg Meister wird. Dann wäre das Team von Trainer Noka Serdarusic auf jeden Fall für das internationale Geschäft qualifiziert, weil dann die Flensburger im Europapokal der Poaklsieger antreten würden. Nur in diesem Falle würde Rang fünf zur Teilnahme am internationalen Geschäft reichen. Ansonsten bleibt vor dem Spiel bei Eintracht Hildesheim nur der Glaube an einen Sieg und eine gleichzeitige Niederlage der konkurrierenden SG Wallau-Massenheim beim TuS Nettelstedt. Volker Gundrum
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