: Gefährliches Radar?
■ Kritik an Übungsanlage an der Kurfürstenallee
Eine Schiffs-Radaranlage auf dem Dach des Gebäudes der ehemaligen Oberpostdirektion an der Kurfürstenallee erhitzt die Gemüter in Schwachhausen. Die PDS im Beirat geht von „erheblichen gesundheitlichen Beeinträchtigungen“ aus, sollte die Strahlung bis in Wohngebiete reichen – was nicht auszuschließen sei. Ortsamtsleiter Werner Mühl zufolge bescheinigen Bau- und Gesundheitsressort dem Betreiber der Anlage, der Firma STN Atlas marine electronics, allerdings, dass die gesetzlichen Richtwerte eingehalten würden.
Das Unternehmen nutzt die in rund 25 Meter Höhe montierte 25.000-Watt-Antenne (Mobilfunk: 50 Watt) nach eigenen Angaben zu Schulungs- und Entwicklungszwecken. Sie sei keinesfalls ein „Strahlenhammer“, so Carsten Deuster von der STN-Atlas-Mutterfirma Rheinmetall. Der hohe Wert von 25 Kilowatt komme dadurch zustande, dass die Anlage im Betrieb „gepulste“ Strahlen aussende. Die mittlere Sendeleistung betrage lediglich 12,5 Watt. Außerdem seien die nächsten höheren Gebäude 150 und mehr Meter entfernt.
Kritiker indes halten die gesetzlichen Grenzwerte für völlig unzureichend. Die Sicherheitsabstände müssten in Wirklichkeit 30 bis 50 mal höher liegen, sagt der Physiker Dr. Peter Neitzke vom Ecolog-Institut (Hannover). Ihm zufolge gibt es Hinweise darauf, dass Radarstrahlen Krebs fördern und die Gehirnfunktion beeinflussen. hase
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen