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Kreativ gegen Arbeitslosigkeit

Senat: Aktive Arbeitsmarktpolitik bleibt nötig. Landesregierung und Arbeitsamt rücken zusammen. Neue Maßnahmen sollen Jobs für 1.000 ausländische Jugendliche bringen

Senat und Landesarbeitsamt wollen künftig enger zusammenarbeiten. So sollten verschiedene Fördermittel verknüpft und Erwerbslose verstärkt in den ersten Arbeitsmarkt vermittelt werden, betonten gestern der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen (CDU) und Landesarbeitsamtspräsident Klaus Clausnitzer. Zuvor hatten erstmals Mitglieder der Landesregierung in der Behörde getagt. In Berlin waren Ende April 272.300 Menschen ohne Job. Die Arbeitslosenquote betrug 16,3 Prozent.

Mit der Sitzung im Landesarbeitsamt unterstreiche der Senat die Bedeutung der aktiven Arbeitsmarktpolitik, sagte Diepgen. Ob jetzt ein Ende der Kürzungen der Landesmittel in diesem Bereich anstehe, ließ Diepgen jedoch offen. „Die Mittel müssen kreativer eingesetzt werden“, so Diepgen.

Arbeitsamtschef Clausnitzer kündigte eine neue Initiative für ausländische Arbeitslose an. Die Arbeitslosenquote unter Nichtdeutschen liegt mit 35 Prozent mehr als doppelt so hoch wie die Gesamtquote. Eine Ursache seien ungenügende Sprachkenntnisse, so Clausnitzer. In einem Modellprojekt sollen nun zunächst 50 junge Ausländer Sprachunterricht erhalten. Im Anschluss soll eine Berufsausbildung folgen. Ziel sei es, 1.000 arbeitslosen Ausländern eine berufliche Perspektive zu bieten.

Eine weitere Neuerung ist der so genannte Qualifizierungspass. Jugendliche, die kaum Chancen auf eine Berufsausbildung haben, erhalten Teilqualifizierungen – zum Beispiel einen Schweißkurs – und weisen diese mit dem Pass nach. Sie erarbeiten sich so Schritt für Schritt ein Wissensprofil, das ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt erhöhen soll. RICHARD ROTHER

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