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CDU kann sich bei Gen-Tech nicht einigen

CDU lehnt Forschungen an Embryonen ab, findet bei der Präimplantationsdiagnostik aber keinen Konsens. Die CSU dagegen lehnt jedes Experimentieren und Testen an ungeborenem Leben ab. Merkel: „Kein Handlungsdruck“

BERLIN/MÜNCHEN taz ■ Die CDU-Bundespartei spricht sich gegen die Forschung an menschlichen Embryonen aus. Darauf verständigte sich gestern der Bundesvorstand der Partei. Über die Präimplantationsdiagnostik (PID) konnte sich dagegen das 49-köpfige Gremium gestern nicht einigen. Während die Parteichefin Angela Merkel für eine wenn auch strikt geregelte PID eintritt, sprachen sich einflussreiche Mitglieder wie die Ministerpräsidenten Bernhard Vogel (Thüringen), Roland Koch (Hessen) und Erwin Teufel (Baden-Württemberg) dagegen aus. Auch Fraktionschef Merz ist gegen die Untersuchung von Embryo-Erbanlagen schon im Reagenzglas.

Trotzdem sprach Merkel von einem angenehmen Gesprächsklima. „Es ist alles zur Sprache gekommen – und trotzdem ein Papier herausgekommen.“ Bis Dezember, so die Parteichefin, soll eine gemeinsame Position gefunden werden.

Derweil kam gestern aus der Parteivorstandssitzung der CSU kein Papier heraus – dafür legte man sich aber fest. Sowohl die Forschung an menschlichen Embryonen als auch die PID wird demnach von der CSU abgelehnt. Damit legte sich auch Parteichef Edmund Stoiber erstmals eindeutig fest. „Wenn wir die Präimplantationsdiagnostik heute in beschränktem Umfang zulassen, wird das zu einer generellen Öffnung führen.“ Auch angesichts großer Heilungschancen durch neue Medikamente aus der Genforschung erklärte Stoiber: „Im Zweifel gilt eher ein Nein.“

Gestern Nachmittag wollte auch die Unionsfraktion im Bundestag auf einer Sondersitzung die neuen Herausforderungen der Gentechnik diskutieren. Dazu gibt es aber keine Beschlussvorlage. In einem Positionspapier hieß es stattdessen: „Das Recht auf Nachdenklichkeit in zentralen Fragen des Menschseins darf nicht unter einem falschen zeitlichen oder wirtschaftlichen Druck stehen.“ Auch die CDU-Parteichefin Merkel betonte gestern: „Es gibt keinen Handlungsdruck.“ MATTHIAS URBACH

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