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Zollvergehen mit Nerz

betr.: „Der Mann im Nerz“, taz vom 21. 5. 01

So verdienstvoll das Wirken von Hans Mayer auch war, die Mantelübergabe ist ihm dann doch nicht zuzuschreiben. Nachdem in der DDR die „Buddenbrooks“ ohne Lizenz herausgekommen waren, nahm Thomas Mann, in Kilchberg bei Zürich lebend, Kontakt zu Walter Janka, 1954/55 Verlagsleiter des Aufbau-Verlages, auf, um eine Herausgabe seines Werks unter Einhaltung der Urheberrechte in die Wege zu leiten (Janka, „Spuren eines Lebens“).

Nachdem Janka nach Zürich geflogen war und diverse Hindernisse betreffs des Honorars ausgeräumt worden waren, kam beim nächsten Besuch Hans Mayer mit. Der Nerzmantel taucht jedoch erst im Zusammenhang mit den ersten Honorarabrechnungen auf. Im Maßatelier Unter den Linden im Auftrage Jankas für Thomas Mann, der vorher in einem Brief an Janka den Wunsch geäußert hatte, angefertigt, wurde der Mantel von Janka per Flugzeug, wegen des hohen schweizerischen Zolls illegal doch sichtbar über den Arm gehängt, nach Zürich verbracht. Von einer Überquerung der innerdeutschen Grenze keine Rede, zumal die damals nur einseitig existierte, da die BRD die DDR nicht anerkannte, also auch keine Zollkontrollen vorhanden waren. So weit, so gut. Und ein freudiges Recherchieren, denn der nächste Tote kommt bestimmt. BIANCA MIEKLEI, Berlin

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