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Lehrstück Flaschen Betriebsräte marsch Glashütte Heye: Verraten und verkauft

Dem Becks-Trinker wird es egal sein, wo seine Flaschen herkommen. Der Glashütte Heye im niedersächsichen Obernkirchen gerade eben nicht. Dort hat man vergangene Woche Konkurs angemeldet. Nachdem Geschäftsführer Ulrich Buschmeier unternehmerische Flops am laufenden Band inszeniert hatte, will er den schwarzen Peter für die Insolvenz jetzt am liebsten der rot-grünen Bundesregierung in die Schuhe schieben. Ein Lehrstück.

Denn in Obernkirchen ging es um die Existenz der Glashütte, um Arbeitsplätze, um 850 Beschäftigte. Damit konnte man Politik machen. So musste in den letzten Wochen der Betriebsratsvorsitzende Stephan Seiffert auf Geheiß von oben die Propagandatrommel gegen das „Zwangspfand“ auf Einwegflaschen rühren, Unterschriften sammeln. Seiffert hielt die Herde der Glashüttenwerker kläffend zusammen und hetzte die Meute gegen die rot-grüne Regierung in Berlin. Das hat schließlich sogar den niedersächsischen Pudding-Präsidenten Dietmar Gabriel (SPD) fast überzeugt, der seinen Berliner Freunden schon die Gefolgschaft in Sachen Einwegpfand verweigern wollte.

Aber der Betriebsrat wehrt jede Kritik an der Unternehmenspolitik ab. Sprungbereit lauert derweil schon die Nienburger Glashütte auf die endgültige Kapitulation der zwar technologisch überlegenen, aber kaufmännisch auf den Hund gebrachten Obernkirchener: Dann kann in den modernen Anlagen in Obernkirchen und mit „verschlankter“ Belegschaft ordentlich rangeklotzt werden, denn die Produktion für Beck & Co wird nach Insider-Meinungen aus der Branche zum neuen Standort verlagert.

Den Stephan Seiffert muß das nicht weiter kratzen: Gewerkschaftler wie er werden immer gebraucht! UrDrü

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