: Merkel allein gegen Stoiber
Koch und Merz verzichten auf Kanzlerkandidatur. CDU-Chefin Merkel will keine Diskussion, keine Mitgliederbefragung und auch keine Spendensünder mehr
BERLIN dpa ■ Wer die Union in den Bundestagswahlkampf führen soll, ist weiter unklar. Klar ist jetzt immerhin, wer es nicht tun wird: Hessens Ministerpräsident Roland Koch und CDU/CSU-Fraktionschef Friedrich Merz sagten an Pfingsten ab. Damit sind nur noch CSU-Chef Edmund Stoiber und CDU-Chefin Angela Merkel im Rennen. Merkel will sich erst Anfang 2002 entscheiden.
Die Diskussion geht derweil munter weiter – und sicher nicht in ihrem Sinne. So sagte Koch, er halte es für „denkbar“, dass Stoiber genug Stimmen bekommen könnte, um Kanzler zu werden. CDU und CSU müssten aufgeschlossen genug sein, den zum Kanzlerkandidaten zu nominieren, der die größte Siegeschance habe. Der CDU-Abgeordnete Norbert Schindler forderte Merkel auf, noch vor der Sommerpause zu erklären, ob sie antreten wolle. Andernfalls müsse sie Stoiber die Kandidatur antragen.
Eine Mitgliederbefragung will die CDU nicht abhalten. Entsprechende Berichte wies ein Sprecher gestern als falsch zurück.
Richtig ist, dass Merkel die CDU verjüngen will. „Wir haben eine Menge junger Leute, die von 2002 an Führungspositionen besetzen werden“, sagte Merkel und nannte JU-Chefin Hildegard Müller (33), den Thüringer Fraktionschef Dieter Althaus (42) und den Parlamentarischen Geschäftsführer im Bundestag, Eckart von Klaeden (35).
Richtig ist auch, dass Merkel keine Spendenkrisen mehr will. Wer gegen geplante verschärfte Regelungen verstoße, soll mit Ausschluss bedroht werden, berichtete die Leipziger Volkszeitung. Nach den Plänen der CDU-Präsidiumskommission soll die Annahme von Barspenden von mehr als 3.000 Mark grundsätzlich „unzulässig“ sein. LKW
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