: Heiliger Jazzgeist im KITO
Wenn schon der Nachname Baptist lautet, dann kommt man am Vornamen Maria nicht vorbei, müssen sich einst die Eltern jener aufstrebenden Jazzmusikerin gedacht haben, die schon vor fünf Jahren – gerade mal im Alter von 25 – einen Lehrauftrag für Jazzpiano an der Berliner Hanns-Eisler Hochschule ergatterte. Maria Baptist trägt schon mal ein T-Shirt mit dem Aufdruck „I'm not singing“ um sich zu distanzieren von der klassischen Frauenrolle im Jazz und sieht sich als Jazzkomponistin in der Tradition Bill Evans' stehen, der die Errungenschaften der Klassikavantgarde für den Jazz fruchtbar machte. Aber trotz gelegentlichem Einsatz von ungeraden Rhythmen und loop-Strukturen, die der minimal music entlehnt sind, bewahrte sie mit ihrer jüngsten CD „Crazy dreams“ den heiligen Geist eines smoothen Jazz, der das Bild eines doppelten Whiskys samt Samthandschuh, aber auch Eiswürfel an einer gepflegten Hotelbar hervorzaubert. Die Baptistin spielt heute um 20h im Vegesacker KITO.taz
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