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Seewindstrom nicht serienreif

Gutachten: Potenziell bis 14,7 Prozent des deutschen Stroms auf der Nordsee gewinnbar

HANNOVER taz ■ Allein in der Nordsee können bis zum Jahr 2030 Windkraftwerke mit einer Gesamtleistung zwischen 14.500 und 20.000 Megawatt entstehen. Nach einer Studie zum „Bau und Betrieb von Offshore-Windparks“, die das Deutsche Windenergie-Institut, die Niedersächsische Energieagentur und das Niedersächsische Institut für Wirtschaftsforschung gemeinsam für das Umweltministerium in Hannover erstellt haben, können zwischen 11 und 14,7 Prozent der deutschen Stromproduktion vom Wind über der Deutschen Bucht übernommen werden.

Allerdings sind noch einige technische Hürden zu überwinden, um wirklich im großen Maßstab „offshore“ – also draußen auf dem Meer, über Wassertiefen von 30 bis 50 Meter – Strom zu produzieren. Bislang wurden Windparks weltweit lediglich in relativ flachen küstennahen Gewässern, sprich „nearshore“ errichtet. Dem Gutachten zufolge gibt es noch keine erprobte Technik, um die großen Windräder auf hoher See im Meeresboden sicher zu verankern. Sollten Offshore-Windparks am Ende tatsächlich Strom in der angepeilten Größenordnung einer Leistung von mehreren zehntausend Megawatt produzieren, so müsste auf hoher See ein eigenes Verbundnetz nebst Umspannstationen errichtet werden. Auf dem Meeresboden müssten mehrere Höchstspannungskabel verlegt werden. Und: Um die großen Strommengen aufzunehmen, müssten auch an Land die küstennahen Stromnetze ausgebautwerden.

JÜRGEN VOGES

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