: Deutscher Spitzel bei Greenpeace
Neue Vorwürfe gegen Müncher Dokumentarfilmer Schlickenrieder. Britische Unterhausabgeordnete fordern Aufklärung von Exinnenminister Jack Straw
LONDON/BERLIN dpa/taz ■ Nach der Schweizer Wochenzeitung Weltwoche und der taz erhebt nun auch die Londoner Sundy Times Spitzelvorwürfe gegen den Münchner Dokumentarfilmer Manfred Schlickenrieder. Von der Londoner Privatdetektei „Hakluyt“ angeheuert, soll er jahrelang unter dem Deckname „Camus“ Greenpeace bespitzelt und seine Erkenntnisse an Shell weitergegeben haben.
Schlickenrieder habe sich 1996/97 auf die Beobachtung von Greenpeace-Protesten gegen die Ölförderung in Nigeria und im Atlantik konzentriert, berichtet die Zeitung. Er habe die Aktionen im Atlantik „richtig ins Leere laufen lassen“ und BP seine Filme zugespielt, wird Fouad Hamdan, Greenpeace-Sprecher in Deutschland, zitiert. Britische Unterhausabgeordnete haben laut Sunday Times Aufklärung von Exinnenminister Jack Straw verlangt. Die britische Sektion und Greenpeace International äußerten sich bislang nicht.
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