„Liebe taz...“ Privilegierte Deutsche

„Kein Knüppel aus dem Sack“, taz bremen vom 19. Juni Die Hoffnungen, dass sich zukünftig etwas in der Ausländerbehörde ändern könnte, haben sich nach dem Interview mit Frau Xyländer zerschlagen. Wer nur Entschuldigungen vorweist, ohne jegliche, doch notwendige Selbstkritik, möchte nichts verändern, sondern sich nur rechtfertigen.

Als privilegierter Deutscher, mit einer augenscheinlich ausländischen Ehefrau, bin ich des Öfteren Zeuge von menschenunwürdigendem Verhalten unter anderem auch in diesem Amt geworden.

Überlastete Mitarbeiter? Nachvollziehbar Mittags. Auch schon um 8.30 Uhr? Ein unverschämter Ton, oft nur ein rüdes, schnippisches Mit-dem-Finger-Verweisen ohne jegliche Worte, nur mit einem undefinierbaren Grunzen sind die Resonanz bei freundlichen Kundenfragen. Die Ausländer, die in dem Wartebereich sitzen, sind entsprechend kleinlaut und duckmäuserisch, da ansonsten Sanktionen anstehen könnten.

Es gibt keine staatlichen Sanktionen? Warum werden oft befristete Aufenthaltsgenehmigungen mit der Begründung des zu späten Erscheinens gewährt (also in diesem Moment willkürlich), wenn wir durch spätere Nachfrage bei der Botschaft erfahren, dass dieses das normale Aufenthaltsmaß ist? Es fehlen jegliche Rechtsbelehrungen auf Anschreiben! Hier wird es deutlich, wie einzelne Mitarbeiter es genießen, ihre Position auszunutzen und Kunden menschenunwürdig zu behandeln. Wäre es nicht Zeit, diesen Personen einen Berufswechsel vorzuschlagen?

Torsten Förster