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Uhrlau hat's gewusst

■ Ratschlag: Experten über rechte Gewalt

Ex-Hamburgs Verfassungsschutzchef und heutiger Koordinator für Geheimdienste beim Bundeskanzler, Ernst Uhrlau, hat vor wachsender Gewalt von Neonazis gewarnt. „Die rechtsextreme Szene ist immer jünger, militanter, gewältiger und aktionistischer geworden.“ Er ist zwar „sicher“, dass die NPD, die von Neonazis „im Kampf um die Straße“ als Vehikel benutzt wird, vom Verfassungsgericht verboten wird, aber „das bedeutet nicht, dass der Spuk zu Ende ist“, sagte Urlau auf der Fachtagung „Rechtsextremismus“ des Hamburger Ratschlag. Verbote haben „die Kreativität von Neonazis nicht gebrochen“.

Urlau sagte, dass ihn der Wandel der rechten Szene seit 1996 durch die Orientierung auf Subkulturen nicht überrascht habe. Durch Schwerpunktarbeit im Osten, der systematischen Organisierung von Aufmärschen „quer durch die Republik“ hätten erfahrene Kader – wie die Hamburger Christian Worch und Thomas Wulff – neues Potential rekrutieren können. Uhrlau: „Die Fahne ist neu, der Gleichschritt ist gleichgeblieben.“ Uhrlau warf der Politik Versäumnisse vor. „Die Administration hat lange Zeit weggesehen“, sagt er. „Rechtsextremismus ist fester Bestandteil von Jugendkultur geworden – rechts sein ist in einigen Gegenden chic.“ Peter Müller

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