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Die Ideologen
Herbert Backe (links), am 1. Mai 1896 im Kaukasus als Sohn von Russlanddeutschen geboren, ging in Tiflis zur Schule, ehe er während des Ersten Weltkriegs als deutscher Staatsangehöriger im Ural interniert wurde. Im Juni 1918 nach Deutschland entlassen, studierte er Landwirtschaft in Göttingen und trat schon 1922/23 der SA bei, 1925 der NSDAP. Nach der Regierungsübernahme durch die Nazis wird er Staatssekretär im Reichsernährungsministerium, 1944 Reichsminister für Ernährung. Schon in seiner (nicht angenommenen) Dissertation von 1926 spricht er von der „russischen Rückständigkeit“, die auf Erbanlagen zurückgehe. Nach dem Kriegseintritt entwirft er Pläne für eine landwirtschaftliche „Neuordnung Europas“ – der Angriff auf die UdSSR war Voraussetzung für die geplante Ausbeutung der Gebiete. In Kauf nimmt Backe dabei den Tod von Millionen von Menschen. Am Ende des Krieges wird er verhaftet. Vor der Anklageerhebung bei den Nürnberger Kriegsverbrecherprozessen erhängt er sich in seiner Zelle.
Iwan Alexandrowitsch Serow (rechts), 1905 in einem Dorf im Gebiet Wologda geboren, wird früh Leiter eines Dorfsowjets, später Soldat in der Roten Armee. 1939 wechselt er zum Geheimdienst. Als Leiter des NKWD war Serow nach der Besetzung eines Teils von Polen durch die Sowjetunion in Folge des Hitler-Stalin-Pakts in der Ukraine für die Erschießung tausender und die Deportation zehntausender Polen verantwortlich. Er richtet nach Kriegsende die NKWD-Speziallager in Deutschland ein. Im März 1954 wird er Leiter des KGB. Er stirbt 1990 in Moskau.
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