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Die Brieffreunde

Gerhard Philipp Humbert (links) wird als Sohn eines Gutsbesitzers 1916 in Halle/Saale geboren und beginnt nach einer Landwirtschaftslehre ein Studium der Agrarwissenschaften. Ab 1937 muss er Wehrdienst leisten und dient ab 1939 als Offizier. Am 31. Januar 1943 gerät Humbert als Angehöriger der 6. Armee in Stalingrad in Gefangenschaft. Bis 1947 bleibt er Kriegsgefangener. Nach dem Krieg wird er Assistent beim Wirtschaftsrat in Frankfurt am Main und beim ersten deutschen Bundestag. Später wird er Manager in der Industrie. Im Spiegel erscheinen seine Erinnerungen an die Schlacht um Stalingrad, immer wieder beschäftigt er sich mit seinen Kriegserlebnissen. Nach seiner Pensionierung sucht er 1989 Kontakt mit ehemaligen Soldaten der Roten Armee. Durch die Vermittlung der Deutschen Botschaft in Moskau beginnt eine Brieffreundschaft mit Michail Iljitsch Plotnikow (rechts). Der Kaufmannssohn aus einem Ort im Gebiet Nowosibirsk, geboren 1922, wird nach Abschluss der zehnten Klasse 1940 zur Roten Armee einberufen und kämpft von Juli 1942 bis Februar 1943 gegen die Deutschen in Stalingrad. Nach dem Krieg studiert er nach einer Zeit als Journalist Jura und wird bis zu seiner Pensionierung 1981 Untersuchungsrichter und Sonderermittler für Wirtschaftsvergehen. Aus dem zehnjährigen Briefwechsel mit Humbert entwickelt sich eine Freundschaft. Plotnikow schreibt 1991 ein Gedicht über Humbert, in dem es heißt: „Ich will nicht in Feindschaft leben / aber das Vergangene soll man nicht vergessen / damit die Geschichte sich nicht wiederholt.“

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